Und plötzlich ist er weg, der Frieden
führt eine Schneise quer durch den Wald
meterdicke Baumstümpfe
noch immer schmerzhaft majestätisch
…gefällte Riesen, akkurat gestapelt.
Fort ist der Schlafplatz der Rehe
jene kahle Stelle unter dem Baum
an der sie sich nachts ausruhten.
Fort der Ausguck des Bussards
die dichte Hecke, bewohnt von Rotkehlchen und Zaunkönig:
plattgewalzt, zerfahren.
Fort das raschelnde, wilde Unterholz
friedlich und voller Geheimnisse.
Gespenstige Stille überall.
Kraftplatz, Ruheort, Heiligtum
Vielfalt und Fülle
zerstört und zerschlagen.
Einst hörte ich den Pirol singen in diesem Wald
immer tiefer lockte er mich hinein
vorbei an den duftenden Blüten der Wildkirschen
unter schier endlos hohen Eichen
voller Freude und mit Neugier im Herzen
folgte ich seinem Ruf.
Vorsichtig einen Fuss vor den anderen setzend –
nur niemanden erschrecken!
erkundete ich in kindlicher Unschuld Stock und Stein
immer und immer wieder
brachte Freunde her zum gemeinsamen Staunen
ordnete meine Gedanken
liess meine Seele wandern.
Fort.
Nur noch Stümpfe, Matsch und meine Tränen.
Ich nehme Abschied von meinem Freund,
von einem Geliebten, einem Schatz.
Taumle durch die Reste, an den Spuren des Lebendigen entlang
nur noch hier um zu betrauern und zu bezeugen
im Herzen den brennenden Wunsch, die Hoffnung
auf die Kraft der Erneuerung.